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Recht geschickt schoben uns fast alle Vereine die Bürde des Topfavoriten zu.
Generell ist dies ein recht unproblematischer Titel, an dem man nicht schwer trägt und der einen gewissen Respekt der anderen Teams ausdrückt.
Unser Team hatte ein recht maßgeschneidertes Startprogramm und kam auch mit der Idealpunktzahl von 18 Punkten aus den Startlöchern.
Hier plötzlich schien die o.g. Bürde aber sichtbar.
Waren wir nicht der Topfavorit, dem die anderen Teams den nötigen Respekt entgegen- zubringen hatten, der jetzt auch wie ein Topfavorit aufzutreten hatte.
Einzelne Akteure “verselbstständigten” ihr Spiel: “Hacke - Spitze - einszweidrei”
Die anderen Teams ließen sich nicht darauf ein. Sie spielten was sie konnten, man kann dies hausbacken nennen, aber ein Blick auf die Tabelle verwunderte im Herbst letzten Jahres doch einige Fußballkenner.
Ein Fußballer muss nicht nur spielen können; er muss auch siegen wollen.
Siegen wollten alle unsere Spieler !!!
Aber wieviele wollten um (fast) jeden Preis siegen.
Wer wollte - natürlich unter sportlich fairen Gesichtspunkten - alles für den Sieg tun ?
Wer wollte alles für den Teamerfolg tun ?
Wieviele war es egal, ob sie Vorbereiter, Torschütze, Torverhinderer oder Ballverteiler waren ?
Niemand hat absichtlich schlecht gespielt.
Wenn die Leistung nicht stimmte, dann war an diesem Tag nicht mehr drin.
Aber was hat der Einzelnen dafür getan, dass er die optimale Leistung abrufen konnte ?
Fußball ist nicht so ganz einfach !
Wie sind die teilweise drastischen Formschwankungen zu erklären ?
Das 0:5 in Dreis trieb einzelnen Spielern die Zornesröte ins Gesicht.
“Wenn wir so gegen Niederemmel spielen, dann kriegen wir 10 Stück!”
Der Tabellenführer war dann fast froh, dass er keine 10 Stück gekriegt hat.
Viele Zuschauer rieben sich 75 Minuten verwundert die Augen.
War das unser Team, dass da eine fast perfekte Fußball-Gala hinlegte ?
Flugs wurden “verlorene” Punkte hochgerechnet und die theoretische Möglichkeit der Relegation wieder als möglich eingestuft.
Was man so sagt und was man so tut, sind oft zweierlei Dinge.
Realität und Anspruch.
Viele Siege muß man zwingen (wollen).
“Sieger zweifeln nicht ! - Zweifler siegen nicht !”
(Stadionzeitung, Mai 2001)
Wer kann unserem Team vermitteln, was den Fußballspieler ausmacht ?
Lassen sich alle Spieler diesen (manchmal steinigen) Weg zeigen ?
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